TEN – Traditionelle Europäische Naturheilkunde

Traditionelle Europäische Medizin

Die Traditionelle Europäische Naturheilkunde „TEN“ ist ein eigenständiges Medizinsystem, das zusammen mit der Geschichte der Menschheit beginnt und sich bis in die heutige Zeit weiterentwickelt hat. Die Ursprünge liegen in Europa und wurden deutlich von philosophischen und ethischen Vorstellungen beeinflusst. Man spricht von einer vorhippokratischen Zeit, die bereits ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. mit beispielsweise Pythagoras von Samos beginnt und sich immer mit der Kernfrage beschäftigend: Wie funktionieren die Lebensprozesse oder der Mensch im Verhältnis zur Natur.

Die hippokratische Zeit war dann von der Humoralmedizin bis ins 19. Jahrhundert geprägt – also der gedankliche Ansatz des Zusammenwirkens verschiedener Prinzipien, mit deren Hilfe die Physiologie und Pathophysiologie rational erfasst und erklärt werden kann – die Elementen- und Säftelehre. Es folgt die galenische Humoralmedizin mit der kurz erklärenden Aussage: “[..] der beste Arzt ist die Natur“.

TEN – Hildegard von Bingen und Paracelsus

In der weiteren Entwicklung findet sich die Klostermedizin mit Hildegard von Bingen, Paracelsus oder auch Hufeland. In der TEN wird der Mensch als Ganzes im Verhältnis zur Natur betrachtet. Hierbei stehen nicht Organpathologien im Vordergrund, sondern die gesamte Funktionalität des Organismus. Es wird bereits deutlich, dass nicht das einzelne Organ die Hauptrolle spielt, sondern vielmehr die Funktionen, die Interaktionen und auch die Beziehung zur Außenwelt. Innerliche und äußerliche Reize können den Organismus deutlich beeinflussen und müssen in der TEN-Diagnostik sowie Therapie beachtet werden.

Den sogenannten Elementen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Neben Körperflüssigkeiten, Temperamenten, Grundkonstitutionen werden auch Organe, Krankheitsprozesse und insbesondere Pflanzen zugeordnet. Aufgrund dieser Zuordnung können die jeweiligen Heilpflanzen dem pathogenen Bild (Dysregulation in der Elementenlehre) zugeordnet werden.

Brennessel

Wenn eine Erkrankung beispielsweise unter diesen Gesichtspunkten als kalt und trocken eingestuft wird, werden demnach warm-feuchte Pflanzen gesucht. Diese sind beispielsweise die Brennessel (Solanum dulcamara), die Brunnenkresse (Solanum dulcamara) oder auch die Mistel (viscum album). Hierbei sei angemerkt, dass eine TEN-Therapie immer auf das Individuum abgestellt ist und es keine generelle Empfehlung für die eine oder andere „Diagnose“ geben kann.