Symptome der Laktoseintoleranz

Flaschen Milch

Bei der Laktoseintoleranz kann der Körper Milchzucker (Laktose) nicht verwerten. Der Grund ist ein Mangel an dem Enzym Laktase. Die Zellen des Dünndarms bilden es normalerweise. Bei 2-30 % der westlichen Bevölkerung, je nach Region, kann der Darm dieses Enzym nicht in ausreichender Menge bilden. Laktase wird benötigt, um Laktose in Galactose und Glucose aufzuspalten. Diese Einfachzucker können dann vom Darm aufgenommen werden. Ohne diese Aufspaltung wird die Laktose unverändert an den Dickdarm weitergegeben.

Ein Laktasemangel kann angeboren sein (primäre Laktoseintoleranz), ist aber oft ein erworbener Enzymdefekt (sekundäre Laktoseintoleranz). Im Zeitfenster von einer halben bis zu vier Stunden nach der Aufnahme von Laktose kommt es bei Betroffenen zu Symptomen der Laktoseintoleranz. Diese entstehen dadurch, dass die ungespaltene Laktose in den Dickdarm gelangt. So kommt es neben Rumoren und Auftreibung im Bauch noch zu Blähungen, krampfartigen Bauchschmerzen und Durchfällen. Langfristig gesehen führt eine Laktoseintoleranz in vielen Fällen zu einer Störung der Darmflora (Mikrobiota) und einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand (Leaky Gut-Syndrom).

Milchglas

Laktoseintoleranz Diagnostik und Behandlung

Der diagnostische Nachweis der Laktoseintoleranz erfolgt über einen Wasserstoff-Atemtest. Beim Wasserstoff-Atemtest wird vor und mehrmals nach dem Trinken einer Laktoselösung für 3 Stunden die Ausatemluft gemessen. Wenn der Milchzucker im Dickdarm ankommt, dann verstoffwechseln die Bakterien der Mikrobiota diesen Zucker unter anderem zu Wasserstoff. Über das Blut kommt der Wasserstoff zur Lunge. Bei einem laktoseintoleranten Menschen steigt also die Wasserstoffkonzentration der Ausatemluft an.

Die Behandlung der Laktoseintoleranz besteht in einer laktosefreien Diät. Auch eine Einnahme von Laktase-Präparaten kann sinnvoll sein, gerade wenn man sein Essen nicht immer selbst zubereiten kann. Zudem sollte die Mikrobiota und ein eventuelles Leaky Gut-Syndrom untersucht und falls nötig behandelt werden. Eine Behandlung des Dünndarms ist nur bei einer sekundären Laktoseintoleranz sinnvoll. Bei einer sekundären Laktoseintoleranz können auch noch weitere Enzymstörungen, wie eine Verminderung der Maltase oder Saccharidase, auftreten.

Symptome der Laktoseintoleranz sind manchmal auch ein Hinweis auf andere Störungen der Verdauungsorgane. So können bestimmte Keime im Darm Symptome der Laktoseintoleranz hervorrufen, ohne das wirklich eine vorliegt. Unter Expertise erfahren Sie mehr zur Diagnostik und Behandlung von Verdauungsbeschwerden.