Allgemeines zur Darmsanierung
Einer meiner Praxisschwerpunkte als Heilpraktiker ist die Darmsanierung.
Doch was versteht man eigentlich unter einer Darmsanierung?
Wann ist eine Darmsanierung sinnvoll?
Und kann man eine Darmsanierung auch zu Hause durchführen?
Es gibt in der Naturheilkunde verschiedene Therapieverfahren zur Darmsanierung, hier stelle ich Ihnen meine Vorgehensweise vor, mit der ich gute Erfahrungen in der Praxis gemacht habe. Ihre Fragen zu Darmsanierung und Darmreinigung beantworte ich Ihnen gerne auch persönlich.
Darmreinigung – was ist das und wann ist sie sinnvoll?
Einfach ausgedrückt bedeutet Darmsanierung den „kranken Darm“ durch Entgiftung wieder in seinen gesunden Zustand zu bringen. Die Darmreinigung meint eigentlich die Behandlung der Darmflora (Mikrobiota), die nicht mehr in ihrem natürlichen Zustand ist und die Folgeerscheinungen daraus, wie den chronisch entzündlichen Darm, das Leaky Gut Syndrom (durchlässige Darmschleimhaut), das Overgrowthsyndrom (Dünndarmfehlbesiedelung) und andere Erkrankungen, die das Leben des Menschen beeinträchtigen. Der Darm ist das größte Organ im Menschen. Er ist ca. 6,5 bis 7,5 m lang und hat dabei durch seinen Aufbau mit Falten und Zotten eine innere Oberfläche von ungefähr 500 m². Im Darm sitzen Millionen von Nervenzellen – der Begriff „Bauchhirn“ ist schon seit einiger Zeit populär.
Schon in frühen Zeiten wussten Ärzte und Heiler, dass ein gesunder Darm wichtig für uns Menschen ist. Im Darm findet ein großer Teil der Immunaktivität statt. Bei einem kranken Darm bzw. einer gestörten Darmflora kann es zu Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Infektanfälligkeit und vielen anderen Beschwerdebildern kommen, die die Gesundheit beeinträchtigen. Ob eine Darmsanierung und Entgiftung nötig sind, kann anhand einer ausführlichen Anamnese, körperlichen Untersuchungen, Funktionstests und Labordiagnostik abgeklärt werden. Viele Beschwerden des Magen-Darm-Traktes können auf eine gestörte Darmflora hinweisen, wie Durchfall, Verstopfung, Ober- und Unterbauchschmerzen, Reizdarm, Blähungen und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Andere Beschwerden, bei denen auch an den Darm gedacht werden sollte sind unter anderem Kopfschmerzen, Müdigkeit, chronische Erschöpfung, Allergien, Asthma, Infektanfälligkeiten, Autoimmunerkrankungen, chronische Entzündungen, Hauterkrankungen, wiederkehrende Blasenentzündung, Konzentrationsprobleme, Gewichtsverlust, Heuschnupfen und Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung).
Ursachen der Darmfehlbesiedelung
Wenn eine Fehlbesiedelung des Darmes vorliegt, so kann dies viele verschiedene Ursachen haben. Eine reine Darmsanierung nützt wenig, wenn die Ursachen für die Erkrankung nicht gefunden werden.
Mögliche Ursachen für eine Darmkeimfehlbesiedelung können sein:
- Infektion mit fakultatik pathogenen aeroben und anaeroben Bakterien
- Infektion mit Pilzen, bsp. Candida
- Parasiten im Darm
- Verminderung von physiologischen Bakterien durch chemische Substanzen oder Antibiotika
- Schmerzmittel
- Hygienefehler
- Autoimmungeschehen
- Erkrankungen und Funktionsstörungen des Darmes
- Erkrankungen und Funktionsstörungen von Magen, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse
- Stoffwechselstörungen
- Zuckerstoffwechselstörungen
- Einnahme von magensäurehemmenden Medikamenten
Diese Aufzählung ist unvollständig, es müssen immer individuell die auslösenden Ursachen gefunden und behandelt werden.
Diagnostik für die Darmsanierung
Wenn der Verdacht auf eine Fehlbesiedelung des Darmes oder auf eine Darmerkrankung besteht sind mehrere diagnostische Möglichkeiten gegeben. Folgende Untersuchungen sind in meiner Praxis möglich:
- Untersuchung der Darmflora (physiologische, also „gesunde“ Keime und fakultativ pathogene, „krankmachende“, Keime wie Bakterien, Pilze und Parasiten), Parameter die meist bestimmt werden: Lactobacillen, physiologische E. coli, Entercococcus species, Bacteroides species, Bifidobakterien, Akkermansia mucinphilia, Faecalbacterium prausnitzii und der Stuhl pH-Wert
- Untersuchung der Darmschleimhaut wie sekretorisches IgA, Alpha1-Antitrypsin, Zonulin
- weitere Parameter aus dem Stuhl je nach Anamnese bsp. Pankreaselastase, Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißverdauung, Calprotectin, ph-Wert und andere
- Blutuntersuchungen, zur Abklärung von Entzündungen, Parameter der Bauchspeicheldrüse, Galle und Leber
- Abklärung von Glutenintoleranz, Histaminintoleranz, Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Wasserstoffatemtest (H2 Atemtest) zur Abklärung von Lactoseintoleranz, Fructoseintoleranz (Fructosemalabsorbition), Overgrowthsyndrom (Dünndarmfehlbesiedelung), Sorbitintoleranz
- oraler Glucosetoleranztest zur Abklärung der reaktiven Unterzuckerung
- Urintest bei Verdacht auf Kryptopyrrolurie
- Säure-Basentest nach Sander
- Quecksilbertest
- Test auf Wohngifte wie Formaldehyd und Schimmelpilze
Beispiel einer Darmkeimanalyse
Man sieht eine deutliche Verringerung der physiologischen Darmflora und eine Erhöhung von pathogenen Bakterien sowie eine Verschiebung des ph-Wertes:
Bei der Diagnostik zur Darmkeimanalyse arbeite ich mit verschiedenen Laboren in Deutschland zusammen.
Ablauf einer Darmsanierung
Je nach Anamnese und Befund wird immer eine individuelle Therapie erarbeitet. Zuerst müssen die Ursachen behoben werden. Wenn beispielsweise eine Glutenintoleranz vorliegt, ist diese vorrangig anzugehen. Bei dem Befund einer Nahrungsmittelallergie macht es wenig Sinn, den Darm zu sanieren, bevor man sich um die Allergie kümmert. Erkrankungen der Oberbauchorgane sollten behandelt werden, wenn sich diese in der Diagnostik zeigen.
Wenn die eigentliche Darmsanierung begonnen werden kann, hat sich in meiner Praxis das folgende Vorgehen bewährt:
Bei pathogenen Keimen wird unterschieden ob es sich um Bakterien oder Pilze bzw. um aerobe oder anaerobe Keime handelt, da diese auf unterschiedliche Mittel reagieren.
Pathogene Keime müssen eliminiert werden, um danach die Darmflora mit physiologischen Keimen und pflanzlichen Mitteln wieder aufzubauen. Auch hier muss individuell vorgegangen werden. Bei einem Overgrowthsyndrom (Dünndarmfehlbesiedelung) wäre es fatal ein Kombipräparat mit Bifidobakterien oder E.-coli zu geben, da sich dadurch die Dünndarmflora weiter verschlechtern kann.
Ich unterstützte die Darmsanierung zusätzlich mit ausgewählten Therapieverfahren der Naturheilkunde zur Stärkung Ihres Immunsystems und erkläre Ihnen wie Nahrung und die Ernährung generell gezielt Einfluss auf eine gesunde Darmflora nehmen.
Wie lange dauert eine Darmreinigung
Das hängt vom Befund der Darmkeimanalyse, den gefundenen Ursachen und nicht zuletzt von der Mitarbeit der Patienten ab. Bei einer leichten Verschiebung der Darmflora, ohne weitere Ursachen, kann der Darm in wenigen Wochen „saniert“ sein. Wenn sich Ursachen zeigen, die vorrangig behandelt werden müssen, dauert die gesamte Behandlung länger. Bei Vorliegen eines Leaky Gut Syndroms (durchlässige Darmschleimhaut) ist nach meiner Erfahrung der letzten Jahre mit mindestens sechs Monaten oder länger zu rechnen, wobei sich Symptome schon nach kürzerer Zeit deutlich bessern können.
Fazit
Bei leichten Störungen kann eine Darmreinigung zu Hause dem Körper Linderung bringen. Wenn die Beschwerden länger bestehen, sollte auf jeden Fall nach den Ursachen gesucht werden. Da bei unterschiedlichen Keimen auch verschiedene Vorgehensweisen nötig sind, sollte eine Darmsanierung unter erfahrener Anleitung stattfinden. In meine Praxis kommen viele Patienten, die bereits Darmreinigungen durchgeführt haben und keine oder nur kurze Beschwerdefreiheit erlangt haben. Dann sollten vor der eigentlichen Darmsanierung zuerst diagnostische Schritte vorangehen und auch die Ernährung betrachtet werden.
Ich bin bei Fragen zur Darmreinigung gerne für Sie da.
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