IMO
Intestinal methanogen overgrowth Syndrom
Intestinal methanogen overgrowth Syndrom
Der Begriff IMO-Syndrom setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Intestinal methanogen overgrowth zusammen. Er wurde von der amerikanischen Fachgesellschaft für Gastroenterologie, dem American College of Gastroenterology, im Jahr 2020 als Abgrenzung vom SIBO-Syndrom definiert. Früher wurde die Pathologie, die hinter einem IMO steckt, häufig als SIBO bezeichnet.
Es gibt aber deutliche Unterschiede. Das SIBO-Syndrom heißt komplett ausgeschrieben: Small intestinal (Dünndarm) bacterial (bakterielle) overgrowth (Überwucherung). Der Dünndarm ist also mit Bakterien überwuchert, die da nicht hingehören. Beim IMO-Syndrom kann aber nicht nur der Dünndarm, sondern auch der Dickdarm betroffen sein. Deshalb wurde das „S“ aus der Bezeichnung gestrichen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen SIBO und IMO besteht in dem Gas, welches von den Keimen produziert wird.
Beim SIBO wird Wasserstoff oder Schwefelwasserstoff (Schwefelwasserstoff-SIBO) produziert. Beim IMO wird von Keimen Methan produziert. Einer dieser Leitkeime ist der Methanobrevibacter. Anders als der Name vermuten lässt, gehört er aber nicht zu den Bakterien, sondern zu den Archaeen. Er baut Kohlendioxid und Wasserstoff zu Methan und Essigsäure um. Diese stellen eine Art Urbakterien da. Es gibt aber auch Bakterien, die Methan produzieren: Methanobrevibacter, Methanococcus maripaludis, Bacteroides thetaiotaomicron, Clostridium perfringens, Clostridium histolyticum, Helicobacter pylori und Bifidobacterium infantis. Nachdem also nicht nur Bakterien, sondern auch Archaeen, am IMO-Syndrom beteiligt sind, wurde das „B“ in ein „M“ umgewandelt.
Die Symptome eines IMO-Syndroms sind mit denen eines SIBOs recht ähnlich: aufgetriebener Bauch, Aufstoßen, Blähungen und Bauchschmerzen.
Folgen des IMO- und SIBO-Syndroms können auch ein Leaky-Gut-Syndrom, Histaminintoleranz und Fruchtzuckerunverträglichkeit seien. Beim IMO-Syndrom kommt es aber häufig, anders als beim Wasserstoff-SIBO, zu Verstopfung.
Die Diagnose wird mit einem Atemtest gestellt, bei dem Wasserstoff und Methan gemessen wird. Dieses Beispiel zeigt einen Atemtest mit positivem IMO Ergebnis.
Einen Test für zu Hause zur Diagnostik finden Sie hier.
Wie wird nun aber ein IMO-Syndrom behandelt?
An der ersten Stelle steht die Suche und Behandlung von der Ursache. Danach werden die ungünstigen Keime eliminiert. Dazu wählt der spezialisierte Heilpraktiker oder Arzt zusammen mit dem Patienten aus den vier Möglichkeiten die individuell passendste heraus.
Anschließen ist eine Nachbehandlung über mehrere Monate notwendig. Hierzu gehören der Einsatz eines speziellen Probiotika (ohne Dickdarmkeime und Präbiotka), eine passende Ernährungsumstellung und die Einnahme von pflanzlichen Mittel zur Verbesserung der Selbstreinigung des Darms. Auch eine Regeneration der Darmwand kann in dieser Phase sinnvoll sein. Ein mit dem IMO-Syndrom erfahrener Heilpraktiker oder Arzt sollte den ganzheitlichen Therapieplan aufstellen.