Allgemeines
Mit dem Begriff Fructoseintoleranz werden eigentlich drei unterschiedliche Formen gemeint, die Fructosämie, die hereditäre Fructoseintoleranz (erblich bedingt) und die intestinale Fructoseintoleranz (auch als Fructosemalabsorption) bezeichnet).
Fruchtzucker (Fructose) ist ein Einfachzucker, der im Dünndarm durch bestimmte Transportmoleküle gezielt resorbiert wird. Er galt früher als Ersatzzucker für Diabetiker, neueste Erkenntnisse zeigen, dass sich Fruchtzucker nachteilig auf den Fettstoffwechsel auswirkt.
Fructoseintoleranz Symptome
Die Fructosemalabsorption äußert sich in Verdauungsstörungen wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall, kann aber auch in Form von Müdigkeit, Kopfschmerzen und Depressionen auftreten. Depressionen können auftreten, da die Aminosäure Tryptophan, die mit der Nahrung aufgenommen wird, durch die nicht aufgenommene Fructose gebunden wird.
Somit kommt es zu einem Trytophanmangel im Körper. Der Körper braucht aber diese Aminosäure um Serotonin und Melantonin herzustellen. Fehlen diese beiden Substanzen, so kann es zur Depression und Schlafstörungen kommen. Gerade bei der Diagnose Depression sollten immer körperliche Ursachen wie zum Beispiel die Fructoseintoleranz ausgeschlossen werden.
Fructoseintoleranz Diagnostik
Diagnostiziert wird die intestinale Fructoseintoleranz mit einem dreistündigen H2-Atemtest (Wasserstoffatemtest). Die Patienten kommen morgens nüchtern in die Praxis. Nach einer ersten Messung wird eine konzentrierte Fructoselösung getrunken. Ab dann wird in regelmäßigen Abständen in ein Röhrchen gepustet, und die Wasserstoffkonzentration gemessen. Wenn die nicht aufgenommene Fructose im Dickdarm ankommt, wird eine Erhöhung der Wasserstoffkonzentration der Ausatmluft festgestellt.
Das Ergebnis des Fructoseintoleranztestes liegt direkt im Anschluss vor.
Da bei einer länger bestehenden Fructoseintoleranz oft die Darmflora im Ungleichgewicht ist, ist es sinnvoll auch diese mittels Darmkeimanalyse zu kontrollieren. Auch ein Leaky Gut Syndrom (durchlässige Darmschleimhaut) sollte ausgeschlossen werden, da auch dies durch eine nicht erkannte Fructoseintoleranz ausgelöst oder verschlechtert werden könnte.
Viele Betroffene vertragen zusätzlich keinen Sorbit, auch da gibt ein Atemtest Aufschluss.
Fructoseintoleranz Therapie
Die Therapie besteht zum Einen in einer Vermeidung von fructosehaltigen Lebensmitteln und zum Anderen in der Aufnahme von speziellen Aminosäuren.
Verbotene Lebensmittel sind in der ersten Diätphase bsp. Süßigkeiten, Obst- und Gemüsekonserven, alle nicht ausdrücklich erlaubten Obst- und Gemüsesorten, Fruchtsäfte, Honig, Marmelade und Sorbit. Äpfel, Birnen, Weintrauben und Trockenobst haben zum Beispiel einen hohen Fructosegehalt.
Eine dauerhafte fructosearme Ernährung ist angeraten. Je nachdem wie stark man auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert, können diese später wieder mit in die Ernährung aufgenommen werden. Eine Darmsanierung nach Darmkeimanalyse kann helfen, die gestörte Darmflora wieder in ihr natürliches Gleichgewicht zu bringen.
Fructoseintoleranz Ernährung
Wie schon im Absatz Fructoseintoleranz Therapie beschrieben, ist es in der ersten Zeit nach der Diagnosestellung wichtig, seine Ernährung umzustellen. Da viele Patienten aber mehrere Unverträglichkeiten haben oder Erkrankungen die eine bestimmte Diät erfordern, muss die Ernährungsempfehlung alle Faktoren mit einbeziehen.
Oft sagen Betroffene, dass sie ja schon Obst meiden, aber immer noch Beschwerden haben. Es wird übersehen, dass auch in Gemüse Fructose in unterschiedlich hohen Mengen enthalten ist.