Verdauungsprobleme natürlich behandeln

Verdauungsprobleme natürlich behandeln

Verdauungsprobleme natürlich behandeln

Fast jeder Mensch hatte schon mit Verdauungsproblemen zu kämpfen. Sei es nach einem zu schwerem oder fettem Essen, nach einer durchzechten Nacht oder nach unverträglichen Nahrungsmitteln.

Die drei häufigsten Verdauungsprobleme sind Durchfall, Verstopfung und Blähungen. Weitere Beschwerden die man mit der Verdauung haben kann sind Bauchschmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelintoleranzen.

Durchfall – Diarrhoe

Ab wann ist es wirklich Durchfall?

Man spricht vom Durchfall, wenn man häufiger als dreimal täglich zur Toilette gehen muss. Dabei kommt es nicht unbedingt auf die Konsistenz des Stuhls an, sondern auf die Häufigkeit der Toilettengänge. Meist ist der Stuhl weich bis wässrig. Aber auch wenn das nicht der Fall ist, und es sehr häufig ist, gilt das in der Medizin als Durchfall.

Verstopfung – Obstipation

Die Verstopfung ist das Gegenteil vom Durchfall, sie zählt zu den häufigsten Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Jeder Zehnte soll in Deutschland von einer anhaltenden Verstopfung, der chronischen Obstipation, betroffen sein.

Ab wann ist es Verstopfung?

Als allgemeine Regel gelten weniger als drei Stuhlgänge in der Woche. Viele Betroffene haben zwar eine höhere Frequenz, fühlen sich aber dennoch verstopft. Beispielsweise wenn sich der Darm nur schwer und mit Schmerzen verbunden entleeren lässt oder man Hilfsmittel benutzen muss, um den Darm zu entleeren.

Blähungen – was kann man tun?

Ständige Blähungen sind in erster Linie unangenehm und oft auch peinlich für die Betroffenen. Aber sie sind ein Signal, das etwas im Körper im Ungleichgewicht ist. Und deshalb sollten sie ernst genommen werden.

Bei Blähungen handelt es sich um eine Folge der Gasbildung im Darm. Diese Gasbildung ist ganz normal. Wenn es jedoch wegen einer überschüssigen Gasbildung zu Blähungen kommt, kann der Körper die Gase nicht mehr ausreichend abbauen und ausscheiden. Es handelt sich dabei nicht nur um Luft, sondern um sogenannte Fäulnisgase, die den Körper belasten. Da Blähungen ganz unterschiedliche Gründe haben können, ist eine gründliche Ursachenforschung nötig. Diese können schon im Magen, der Galle, den Gallengängen oder der Bauchspeicheldrüse zu finden sein. Zu hohe Leberwerte können auf eine Fäulnisflora im Darm hinweisen.

Bauchschmerzen – Abdominalschmerz

Bauchschmerzen können sich im gesamten Ober- und Unterbauch zeigen. Oft treten sie zusammen mit anderen Verdauungsproblemen wie Verstopfung, Durchfall und Blähungen auf. Sie können nach dem Essen, aber auch völlig unabhängig von der Nahrungsaufnahme auftreten. Eine Vielzahl von Verdauungsproblemen kann die Ursache von Bauchschmerzen sein. Es müssen bei akuten Bauchschmerzen immer Notfälle wie Blinddarmentzündung oder andere Erkrankungen ausgeschlossen werden, die eine sofortige medizinische Hilfe nötig machen. Eine typische Ursache für Schmerzen im Oberbauch ist die Dünndarmfehlbesiedlung, auch SIBO oder Overgrowthsyndrom genannt.

Sehen wir uns erstmal unser Verdauungssystem in Kurzfassung an:

Was gehört alles zum Verdauungssystem des Menschen?

    • Der Mund mit den Speicheldrüsen und den Zähnen
    • Die Speiseröhre
    • Der Magen
    • Der Dünndarm, dieser ist unterteilt in den Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum)
    • Der Dickdarm
    • Der Mastdarm
    • Weitere Organe, die an der Verdauung beteiligt sind, sind die Leber, mit der Gallenblase und den Gallengängen, sowie die Bauchspeicheldrüse.

Verdauungsprobleme alternativ behandeln

Hausmittel bei Verdauungsproblemen

Bei akutem Durchfall kann man versuchen, mit Medikamenten aus Bierhefe den Darm zu beruhigen.

Bei Verstopfung sind allgemein Bitterstoffe wie Enzian, Wermut, Löwenzahn, Benediktenkraut und Pomeranze hilfreich. Es sollte idealerweise ein Produkt gewählt werden, bei dem der Alkohol nicht im Vordergrund steht, da dieser nur unnötig belastet und nicht verdauungsfördernd ist. Der häufig übliche Kräuterschnaps nach dem Essen ist also nicht die ideale Möglichkeit der Verdauungsförderung.

Bei Blähungen werden Karminativa eingesetzt, das sind Pflanzen die dafür sorgen dass Gase im Darm schneller abgebaut werden. Ein typisches Beispiel ist die Kombination aus Kümmel, Anis und Fenchel.

Fenchel

Wenn man damit nicht weiterkommt, sollte unbedingt eine medizinische Abklärung erfolgen, um die Ursachen der Verdauungsprobleme herauszufinden und entsprechend zu behandeln.

Ursachen für Verdauungsprobleme

Neben den bereits erwähnten zu fettem und zu schwerem Essen, gibt es aber auch andere Ursachen, die behandelt werden sollten.

Ernährungsprobleme: Eine falsche Ernährung mit zu viel Zucker, Alkohol, Fett und Kohlehydraten belastet unser Verdauungssystem nachhaltig. Wenn keine Nahrungsmittelallergien und –unverträglichkeiten vorliegen, sollte auf eine abwechslungsreiche Ernährung geachtet werden. Dann werden kleine Sünden auch besser vom Körper toleriert. Es lässt sich nicht pauschal beantworten, was genau eine gesunde Ernährung ist. In der heutigen Zeit gibt es unzählige Diäten (das Wort Diät bedeutet eigentlich eine „medizinisch verordnete Ernährung“ und hatte ursprünglich nichts mit Abnehmen zu tun) und Ernährungsformen von Low Carb über Glyx bis Vegan. In meiner Heilpraktiker Praxis gebe ich meinen Patienten immer individuelle Ernährungspläne, die nichts mit einer Mode-Diät zu tun haben.

Funktionelle Störungen der Verdauungsorgane können Verdauungsbeschwerden verursachen. Die Naturheilkunde bietet dafür eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten.

Entzündungen im Körper und vor allem im Bereich des Darmes stören unsere Verdauung maßgeblich. Auch wenn Erkrankungen der Verdauungsorgane vorliegen, kann sich das in verschiedenen Formen von Beschwerden bemerkbar machen und zu Verdauungsproblemen führen.

Ursachen die bei langanhaltenden Verdauungsproblemen vorliegen können und unbedingt abgeklärt werden sollten sind unter anderem:

    • Nahrungsmittelunverträglichkeiten (diese sind meist IgG vermittelt)
    • Nahrungsmittelallergien, diese können leicht sein und geringe Symptome auslösen aber auch bis zum Allergieschock reichen
    • Nahrungsmittelintoleranzen (Glutenintoleranz, Lactose- und Fructoseintoleranz, Histaminintoleranz, Sorbitintoleranz)
    • Das Leaky Gut Syndrom (die durchlässige Darmschleimhaut, bei der es zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten und vielfältigen Symptomen kommen kann)
    • Die Dünndarmfehlbesiedelung (auch Overgrowthsyndrom genannt, der Dünndarm ist mit Keimen aus dem Dickdarm überwuchert)
    • Erkrankungen der Leber, der Bauchspeicheldrüse und der Galle (wie chronische Pankreatitis)

Verdauungsprobleme nach Festtagen

Loewenzahn bei Verdauungsproblemen

Doch was kann man vorbeugend gegen Verdauungsprobleme nach Weihnachten, Geburtstagen oder anderen Festtagen mit viel schwerem Essen tun?

Eine ganz typische Zeit für Verdauungsprobleme ist der Dezember. Schon im Advent gibt es viele Süßigkeiten wie Lebkuchen, Plätzchen und Stollen. Auf dem Weihnachtsmarkt locken Würstchenstände, gebrannte Mandeln und natürlich auch Punsch und Glühwein. Schon da wird oft ordentlich zugelangt um dann an den Weihnachtsfeiertagen richtig zuzuschlagen. Von Heilig Abend bis zum 2. Feiertag gibt es in vielen Haushalten ein Dreigängemenue oder schwer verdauliche Gerichte wie Käsefondue. Den Höhepunkt bildet dann Silvester mit einer nicht gerade kleinen Menge an Alkohol. Da sind Verdauungsprobleme vorprogrammiert.

Zum Einen könnte man den Konsum an fettem und allzu süßem Essen einschränken, ohne sich den Genuss völlig zu versagen. Im Angebot der Naschereien findet man immer mehr Alternativen die mit gesünderen Süßungsmittel als dem üblichen Haushaltszucker auskommen. Dies wäre auch eine gute Gelegenheit, mal wieder selbst und mit der Familie oder Freunden zu backen. Das Gemeinschaftserlebnis fördert (in der Regel) das allgemeine Wohlbefinden und gerade in der Weihnachtszeit sollten Entspannung und positive Erlebnisse mit den Liebsten im Vordergrund stehen. Leider sind wir aber eher gestresst und hetzen durch den Advent, was auch wieder Verdauungsprobleme fördert.

Das gilt natürlich auch für andere Festtage wie Ostern oder Geburtstage, die groß gefeiert werden. Stress und falsche Ernährung begünstigen alle möglichen Arten von Verdauungsbeschwerden.

nux vomica bei verdauungsproblemen

Eine andere Möglichkeit ist es, ganz einfach mal den Speiseplan an Weihnachten und Co. zu überdenken. Es muss nicht immer der Gänsebraten oder andere schweren Essen sein. Unsere Verdauung freut sich über eine Entlastung zwischendurch, und die Gans natürlich auch. Etwas völlig Neues auszuprobieren kann gerade an Weihnachten und Silvester eine schöne Erfahrung sein. Auch einfache Gerichte sind möglich und die Köchin bzw. der Koch hat mehr vom Weihnachtsabend. Und warum nicht mal etwas Vegetarisches oder sogar Veganes testen. Im Internet findet man eine Vielzahl von interessanten Gerichten aus aller Welt. Grundsätzlich ist es für unseren Organismus am besten, frische Zutaten zu verwenden.

Als Hausmittel bei Verdauungsproblemen nach fettem Essen kann ein Artischockenpräparat hilfreich sein, das man am besten schon vor dem Essen zu sich nimmt. Anschließend sind Lösungen mit Bitterstoffen auf jedem Fall dem üblichen Schnaps nach dem Essen vorzuziehen. Verdauungsspaziergänge an der frischen Luft fördern die Verdauung und das allgemeine Wohlbefinden.

Als Prophylaxe vor dem Genuss von (zu viel) Alkohol kann man Präparate der Mariendistel einnehmen. Diese soll die Leber schützen und die Entgiftungsleistung anregen. Vor dem Alkoholgenuss wäre es gut, etwas zu essen und auch während eines Festabends immer genug Wasser zu trinken.

Und wenn es zu spät ist: Am nächsten Tag viel Trinken, leichte Speisen zu sich nehmen, die den Mineralhaushalt wieder ins Lot bringen (wie Gemüsebrühe) und an die frische Luft gehen.

Obwohl ich grundsätzlich von einer Selbstbehandlung mit der klassischen Homöopathie abrate, gibt es ein Mittel was sich beim Kater am nächsten Tag gut eignet. Nux vomica D12 stündlich 5 Globuli einnehmen bis die Beschwerden abklingen. Aber Achtung, das Mittel eignet sich auf keinen Fall zur Vorbeugung gegen Kater, nur danach macht es einen Sinn.