Die Artischocke – Cynara scolymus

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Artischocke

Die Artischocke eine wichtige Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden.

Schon im Altertum kannte man die Artischocke als essbare Pflanze. Bereits zur Zeit von Theophrast (4. Jahrhundert v. Chr.) war sie bei den Ägyptern ein beliebtes und verbreitetes Nahrungsmittel. Nachdem sie auch in den ersten Jahrhunderten nach Christus noch häufig als Gemüse verwendet wurde, geriet sie in den folgenden Jahrhunderten immer mehr in Vergessenheit, bis dann im 15. Jahrhundert durch Züchtung eine stachellose Abart entstand und auch die essbaren Teile immer fleischiger und kräftiger gezogen wurden. Für lange Zeit galt sie als besondere und sehr seltene Delikatesse. Heute ist sie bei uns überall und in den unterschiedlichsten Zubereitungsarten bekannt.

Der Anbau der Artischocke ist nur in trockenem und vor allem mildem Klima möglich, da sie keine Temperaturen unter + 4˚ C verträgt. Kulturen größeren Stils gibt es hauptsächlich im Süden Europas und in Nordafrika, aber auch in Nordamerika, wohin sie eingeführt wurde. Die Artischocke, die mit den Disteln nahe verwandt ist, gehört zu der großen Familie der Korbblütler und ist in Südeuropa heimisch.

Die ausdauernde bis 1 m hohe dornenlose Pflanze ist wenig verästelt und hat große, unterseits weißfilzige Blätter, die am Grunde eine Rosette bilden. Sie trägt bis 12 cm dicke Blütenköpfe mit prächtigen blauen Blüten. Essbar sind der fleischige Blütenboden und der Unterteil der Hüllkelchblätter. Zum Verzehr werden die Blütenköpfe vor der Entfaltung der Blüten geerntet.

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Heilpflanze Artischocke

Die außerordentlich heilkräftigen Eigenschaften der Artischocke, die einen sehr hohen Anteil an Inulin aufweist, sind schon seit langer Zeit bekannt, und die Wirksamkeit ihrer Bitterstoffe wurde schon von den alten Ägyptern medizinisch genutzt. Im 16. Jahrhundert war sie nicht nur als wassertreibendes Mittel, sondern auch als Aphrodisiakum bekannt. Später, im 18. Jahrehundert, schätzte man sie als besonders wirksam gegen Gelbsucht.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnten zwei französische Ärzte ihre außergewöhnlich heilende Wirkung auf die Leber- und Gallenfunktion, auf die Nierentätigkeit und auf den Cholesterinspiegel nachweisen. Arzneilich verwendet werden Auszüge aus Blättern, Stängeln und Wurzeln, weniger aus den Blütenköpfen. Sie wirken gallentreibend, harntreibend, antidiabetisch, blutreinigend, cholesterinsenkend und appetitanregend.

In meiner Heilpraktiker Praxis setze ich Artischocken Präparate oft bei Magen – und Darmbeschwerden ein.